Etwas Schönes bauen

Eigentlich bin ich nicht so der Fan von Liebesgeschichten. Wenn die Geschichte allerdings gut ist, lasse ich mich gerne davon überzeugen sie zu lesen. Nachdem ich schon mehrere begeisterte Meinungen zu „Campus Love: Kayla & Jason“ gelesen und gehört hatte, habe ich mich auch auf die Geschichte eingelassen. Manchmal, wie etwa in diesem Fall, lohnt sich das wirklich.


Katharina Mittmann – Campus Love: Kayla & Jason
Alles hat mit einer Bettgeschichte angefangen. Zumindest könnte man das behaupten, denn als Kayla ihr Zimmer beziehen will, liegt Jason, der beste Freund ihrer Mitbewohnerin, auf ihrem Bett. Dabei stört sie weniger die Tatsache, dass es sich um Jason speziell handelt, sondern, dass es sich jemand ihr völlig fremdes auf ihrem Bett bequem gemacht hat. Im Laufe der Zeit begegnen sich die beiden immer wieder und sind in allen Belangen wie Feuer und Wasser. Kayla kann sich das Studium an der Brown Universität nur aufgrund eines Stipendiums leisten, Jason kommt aus reichem Hause. Und während Kayla Jason für arrogant hält, findet Jason Kayla zu spießig und zugeknöpft.

Es ist ein bisschen wie bei „Stolz und Vorurteil“. Beide Charaktere begegnen sich zum ersten Mal und haben sofort eine Meinung über den jeweils anderen. Bis sie diese aufgeben und revidieren brauchen die Kayla und Jason ihre Zeit. In der lernen sie sich kennen und es ist wohl vor allem Jason Initiative zu verdanken, dass Kayla irgendwann aus ihrer Reserve kommt. Für die hat sie allerdings einen berechtigten Grund, der zudem dafür sorgt, dass die Geschichte an Ernsthaftigkeit und Tiefgang gewinnt. Aber auch sonst plätschert die Handlung nicht seicht vor sich hin. Abwechselnd wird aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere erzählt, was dafür sorgt, dass man beide Sichtweisen kennt und dadurch ihr Verhalten deutlich besser einordnen kann.

Katharina Mittmann erzählt in „Campus Love: Kayle & Jason“ eine Liebesgeschichte, in der die Charaktere ihre Probleme tatsächlich dadurch lösen, in dem sie miteinander reden. Zusätzlich erfährt man einiges über die Hintergründe ihres Handelns, was sie weniger wie Figuren und dafür eher menschlich wirken lässt. Zwischendurch gibt es natürlich das klassische Hin und Her, aber da der Fokus vor allem auf den Charakteren und deren Entwicklung liegt, hat man beim Lesen nie den Eindruck etwas schon mal gelesen zu haben.

Katharina Mittmann: Campus Love – Kayla & Jason, 2019, 384 Seiten, Knaur Verlag
ISBN 978-3-426-52460-2 (Buch)
9,99 Euro

ISBN 978-3-426-45582-1 (e-Book)
9,99 Euro

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